Der EuroAirport - im Dienst der RegioTriRhena
Mit 9,1 Millionen Passagieren im Jahr 2019 erreicht der EuroAirport einen neuen Meilenstein in seiner Geschichte


Geschichte des Flughafens
Die ersten Infrastrukturen des binationalen Flughafens Basel-Mulhouse wurden innerhalb von zwei Monaten gebaut und am 8. Mai 1946 eingeweiht, nachdem dort einige Tage zuvor, am 2. Mai, das erste Zivilflugzeug gelandet war.
Der Flughafen
Basel-Mulhouse oder der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg, wie sein
Markenname lautet, ist heute durch seine trinationale Wirkung ein Symbol
für die internationale Zusammenarbeit, deren dringende Notwendigkeit
nach dem zweiten Weltkrieg deutlich zutage getreten ist.
Die
Pläne für ein solches Projekt sind aber schon älter. Denn in den 30er
Jahren war den Behörden der Kantone Basel-Stadt und Baselland
klargeworden, dass der Flugplatz Basel-Sternenfeld angesichts der
Entwicklung des Luftverkehrs und des Einsatzes neuer Maschinen, wie etwa
der DC-3, bald nicht mehr ausreichen würde.
Zu dieser Zeit
hatte ein Projekt an der Grenze zwischen Allschwil und Burgfelden die
Zustimmung der französischen Regierung gefunden. Mit dem Ausbruch des
zweiten Weltkriegs wurden die Verhandlungen jedoch unterbrochen.
Im
Mai 1945 wurden sie wieder aufgenommen und führten schliesslich zu
einem Grundsatzabkommen, demzufolge Frankreich das Gelände zur Verfügung
stellte und die Schweiz die Pisten und Gebäude baute. Ohne die
Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen den beiden Ländern
abzuwarten, die am 4. Juli 1949 in Bern stattfand, beschlossen die
Behörden den Bau der ersten provisorischen Infrastrukturen.
In
den folgenden Jahren wurde der Erstausbau des Flughafens
vorangetrieben. In den Jahren 1951/52 wurde die schweizerische
Zollstrasse gebaut, im Dezember 1952 die Ost/West-Piste mit einer Länge
von 1'600 m fertiggestellt, ein Jahr später konnte die 2'370 m lange
Haupt- und Blindlandepiste in Nord/Süd-Richtung in Betrieb genommen
werden. Nachdem die Pisten- und Flugsicherungsanlagen zur Verfügung
standen, mussten noch die Hochbauten erstellt werden: Die Werfthallen
wurden 1966 fertig gestellt, die Frachthallen konnten im Mai 1970
bezogen werden und am 27. Juni 1970 fand die Einweihung des
vorerst "definitiven" Flughafens statt.
Seither wird die
vorhandene Infrastruktur den Bedürfnissen entsprechend systematisch aus-
und umgebaut. So wurde die Hauptpiste im Jahr 1978 auf 3'900 m
verlängert, um auch zukünftig allen Flugzeugtypen ohne Einschränkung
Starts und Landungen zu ermöglichen. Die Verlängerung der Querpiste um
220 m folgte im Jahr 2001. In den Jahren 1979-1981 wurde die Frachthalle
inkl. Bürotrakt vergrössert, 1988 kam eine provisorische Halle für die
neu aufkommende Express- und Kurierfracht hinzu, die 1996 durch das
definitive "West-End" abgelöst wurde. Die alte Frachthalle wurde 2015 durch einen neuen
modernen Frachtterminal in der Zone 4 im Südosten des Flughafens
ersetzt, der den Anforderungen der lokalen Industrie, z.B.
Pharma-Firmen, entspricht.
Im Bereich des
Passagierterminals wurden 1990 die Abflughallen neu gestaltet und durch
den Anbau eines Fingerdocks zusätzliche Flugzeugstandplätze mit direktem
Terminalanschluss geschaffen. Dieses Fingerdock wurde in den Jahren
2000/2001 zum heute bestehenden "Y-Dock" mit ca. 25 Flugzeugstandplätzen
erweitert. Das landseitige Terminal wurde, um den stetig steigenden
Passagierzahlen zu genügen, ebenfalls bedeutend vergrössert und
modernisiert; Ende 2002 wurde die Erweiterung des französische Teils
eröffnet, gefolgt vom schweizerischen Teil im Sommer 2005. Der noch
bestehende alte Mittelteil des Terminals wurde bis Anfang 2013 umgebaut
und in seinem Erscheinungsbild den modernen Neubauten angepasst; die
erneuerte Halle 2 im französischen Teil konnte bereits im Sommer 2011
wieder in Betrieb genommen werden.
Wichtige Meilensteine
1946 - Nach zweimonatiger Bauzeit Einweihung des provisorischen Flughafens
1949 - Unterzeichnung des Schweizerisch-Französischen Staatsvertrags in Bern
1952 - Eröffnung der Zollfreistrasse von Basel
1966 - Fertigstellung der Werfthallen mit Werkstätten und Bürotrakt
1970 - Einweihung des Passagierterminals mit einer Kapazität von 1 Mio. Passagieren pro Jahr
1978 - Verlängerung der Hauptpiste auf 3'900 m
1984 - Der Flughafen erreicht erstmals die Zahl von 1 Mio. Fluggästen
1987 - Das Markenzeichen EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg wird eingeführt
1992 - Der Flughafen verzeichnet erstmals mehr als 2 Mio. Passagiere
1996 - Auszeichnung als bester Regionalflughafen Europas
1998 - Erstmals 3 Mio. Passagiere
1999 - Grundsteinlegung zum neuen Fingerdock
2002 - Einweihung des Passagier-Terminal Nord
2005 - Einweihung des Passagier-Terminal Süd
2006 - Erstmals 4 Mio. Passagiere; grünes Licht für den Ausbau der Zone Süd
2008 - Inbetriebnahme der Zone Südwest "6bis" (Flugzeugwartung und –umbau) mit Grossraum-Hangars
2011 - Erstmals 5 Mio. Passagiere
2012 - Renovierung des alten Teils des Flughafenterminals
2014 - Erstmals mehr als 6 Mio. Passagiere
2015 - Erstmals 7 Mio. Passagiere; Einweihung des neuen Cargo Terminals
2017 - Eröffnung des neuen Parkhauses F4 mit 2'700 Plätzen
2018 - Erstmals mehr als 8 Mio. Passagiere
2019 - Erstmals 9 Mio. Passagiere
Der EuroAirport heute
Die
ausserordentlich günstige Lage im Herzen Westeuropas und dreier
wirtschaftlich starker Regionen (Elsass, Nordwestschweiz und
Baden-Württemberg) erklärt den Erfolg des EuroAirport. Er ist der am
besten ausgebaute Flughafen am Oberrhein und kann dank seiner
Infrastruktur jegliche Art von Verkehr aufnehmen. Mit über 120 am Flughafen niedergelassenen Unternehmen schafft der EuroAirport mehr als 6 000 direkte und rund 26 000 direkte und indirekte Arbeitsstellen. Der Flughafen ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Wirtschafts- und Lebensraums des Dreiländerecks. Mit einer jährlichen Wertschöpfung von 1,6 Milliarden Euro leistet er einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag.
Insgesamt
wurde im Jahr 2019 ein Passagieraufkommen von 9,1 Millionen
registriert. Das Streckennetz umfasst im Linienverkehr rund 100 Flughäfen in mehr als 30 verschiedenen Ländern, die in aller Regel
täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich direkt und ohne Umsteigen
angeflogen werden.
Das tägliche Linienangebot von rund 100-120
Flügen bestreiten über 25 verschiedene Fluggesellschaften am
EuroAirport. Marktführer sind easyJet und Wizz Air, gefolgt von Lufthansa, TUIfly, Air France und British Airways. Durch die Präsenz der weltweiten
führenden Airline-Allianzen Star Alliance, SkyTeam und oneworld, die
mehrmals täglich Verbindungen zu ihren Hubs in London, Paris, Frankfurt, München, Düsseldorf, Amsterdam, Brüssel, Madrid, Istanbul, Barcelona und Wien anbieten, ist der Kunde optimal
an alle europäischen Interkontinental-Drehkreuze angebunden.
Der
EuroAirport ist nicht allein das Tor zur Welt, sondern ebenfalls Tor in
die Region für all diejenigen, die von auswärts zu Besuch kommen. 2016 waren knapp 1 Million Passagiere einreisende Touristen. Dieses Potenzial kann durch gezielte regionale
Tourismusförderung weiter ausgebaut werden.
Im Bereich
Flugzeugwartung und -innenausbau gehört der EuroAirport mit den hier
ansässigen Firmen Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel und Nomad Aviation ausserdem zu den weltweit führenden Kompetenzzentren
für die gehobene Geschäfts- und Privatluftfahrt.
Streckennetz

Zukunftsperspektiven
Das Angebot am EuroAirport wird sich weiter entwickeln. Im Passagierbereich liegen die Perspektiven im Ausbau der osteuropäischen Verbindungen, in der Optimierung des Angebots im Bereich der klassischen Geschäftsdestinationen und im Bereich der Ferienflüge, sowie in der Verbreiterung des Angebots durch weitere Fluggesellschaften.
Im
Frachtbereich wird die alte Frachthalle für die
Bedürfnisse der Express-Fracht umgebaut und die Expressfrachtaktivitäten
an einem Standort zusammen gefasst.
Ein weiteres
wichtiges Projekt für den EuroAirport und die Region ist der direkte
Bahnanschluss. Dieses Projekt wurde Anfang 2010 offiziell vom
französischen Staat wieder ins Leben gerufen. Der Förderverein
EAP EXPRESS, der im Oktober 2010 gegründet wurde, setzt sich für das
Projekt mit verschiedenen Massnahmen ein, damit Reisende und
Beschäftigte den Flughafen besser erreichen können.
Ein weiteres
zukünftiges Bauvorhaben ist die Errichtung eines Hotels mit 200 Zimmern in unmittelbarer Nähe des
Flughafenterminals.