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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

Diejenigen unter Ihnen, die kürzlich unsere Flughafenplattform besucht haben, werden mitunter eine kleine Gruppe von Radfahrenden bemerkt haben, die – ausgestattet mit Helmen und gelben Warnwesten – zwischen den verschiedenen Verwaltungsgebäuden des EuroAirport unterwegs war. Seit Anfang April stellt die Flughafendirektion den Angestellten nämlich eine Fahrradflotte in Selbstbedienung zur Verfügung, um die sanfte, nachhaltige Mobilität der Mitarbeitenden auf der Flughafenplattform zu fördern. Dies ist die erste Massnahme, welche aus dem Firmenübergreifenden Mobilitätsplan (PDMIE) hervorging und bereits umgesetzt werden konnte. Der PDMIE hatte eine Bestandsaufnahme der mobilitätsbezogenen Gewohnheiten und Bedürfnisse der Nutzer der Flughafenplattform sowie die Umsetzung konkreter Massnahmen zur Verringerung des mit der An- und Abfahrt von Passagieren sowie am Flughafen Beschäftigten verbundenen CO2-Fussabdrucks zum Ziel. Wir werden es nicht versäumen, in einer zukünftigen Ausgabe unseres Umweltbulletins ausführlicher auf dieses Thema einzugehen.

Ein trauriger Rekord wurde während des Monats Mai aufgestellt. Der Anteil der IFR-Anflüge auf Piste 33 erreichte mit einem Anteil von über 30% Südlandungen ein bisher unübertroffenes Niveau. Kumuliert auf die die ersten 5 Monate des Jahres liegt der durchschnittliche Anteil damit bei 18%. Die Nutzungsmodalitäten und die Auswertung des Jahresdurchschnittsanteils dieses Anflugverfahrens sind durch ein Übereinkommen zwischen der französischen (DGAC) und der schweizerischen Zivilluftfahrtbehörde (BAZL)  geregelt. Zu bedenken ist, dass wenn die meteorologischen Verhältnisse - und dabei insbesondere die Rückenwindkomponente - keine Nordanflüge auf Piste 15 mehr zulassen, diese Anflüge aus südlicher Richtung auf Piste 33 mit Hilfe des Instrumentenlandesystems (ILS 33) erfolgen müssen. Wenn der Anteil der IFR-Anflüge auf Piste 33 über den Jahresverlauf hinweg 8% übersteigt, wird seitens des BAZL sowie der DGAC eine eingehende Analyse durchgeführt. Wenn dieser Anteil 10% übersteigt, müssen die beiden beteiligten Behörden Konsultationen zu möglichen Massnahmen einleiten, um wieder einen Anteil der Südlandungen von weniger als 10% zu erreichen. Die Ergebnisse werden anschliessend auf den Webseiten der beiden Behörden sowie der Website des EuroAirport veröffentlicht. Der Bericht zum Jahr 2022, in welchem die Südlandequote die Marke von 10% überschritten hatte, wurde der Öffentlichkeit vor kurzem zugänglich gemacht. Er kann über folgenden Link eingesehen werden: Berichte über die Benutzung des Anflugverfahrens ILS 33 | EuroAirport. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass tatsächlich meteorologische Faktoren zur Überschreitung des Anteils von 10% der Landungen im Anflugverfahren ILS 33 geführt haben. 

Wie bereits im letzten Editorial angedeutet, wurde die Reflexion zum nächsten Lärmvorsorgeplan (PBBE) für den Zeitraum 2024 bis 2028 bereits zum Jahresbeginn vom Flughafen, der Direction des Services de la Navigation Aérienne (DSNA) und der Direction de la Sécurité de l’Aviation Civile (DSAC) eingeleitet. Ein Entwurf eines Aktionsplans konnte bereits konsolidiert und bei einer Konzertierungssitzung am Flughafen Anfang Juni den gewählten Vertretern vorgestellt werden. Eine zweite Sitzung, diesmal gemeinsam mit den Anrainerverbänden der drei Länder, wird im Laufe des Monats Juli organisiert werden. Ziel dieser Austausche wird es sein, Massnahmen, die derzeit noch geprüft werden, vorstellen und diskutieren zu können, um somit einen Fahrplan für die kommenden vier Jahre zu erhalten, der die Anliegen der Flughafenanrainergemeinden berücksichtigen wird.

Zum Abschluss freuen wir uns zudem, Sie über die Einrichtung einer neuen Lärmmessstation im Bereich der Gemeinde Hégenheim in Kenntnis zu setzen, welche zu unserem System zur Überwachung des durch den Flugverkehr erzeugten Lärms beitragen wird. Der aktuelle Sachstand zum Messsystem des Flughafens sowie seiner Messstrategie wird Ihnen in einem diesem Thema gewidmeten Artikel vorgestellt.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und gleichzeitig einen sonnigen Sommer.

Jean-Marc Dorsaz
Leiter Umwelt

 

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